„Moor muss nass“! Da dies aber großräumiges Handeln und ein Umdenken voraussetzt besteht viel Diskussionsbedarf. Daher lud die ArGe Donaumoos vom 20.-22.7.2023 in Leipheim ein zur Tagung „Moorschutz praktisch - Moorschutz, Klimaschutz, Artenschutz und Landwirtschaft“. Das IfLS nahm im Rahmen des MIXED-Projektes an der Veranstaltung teil, eine ausführliche Pressemitteilung der ArGe Donaumoos finden sie hier.
Zum Erreichen der Klimaziele geht der Weltklimarat davon aus, dass bis spätestens 2050 die weltweiten Treibhausgasemissionen auf null reduziert werden müssen. Zwar machen Moorböden in Deutschland mit etwa 8% nur einen kleinen Teil der landwirtschaftlich genutzten Flächen aus, und dennoch sind sie für ungefähr 40% der Treibhausgasemissionen aus der Landwirtschaft verantwortlich. „An der Moorvernässung führt also kein Weg vorbei, wenn das Paris-Ziel erreicht werden soll“, so der renommierte Moorexperte Prof. Joosten.
Die Ursache für die hohen Emissionen ist die jahrzehntelange Entwässerung von Moorböden und die damit verbundene Mineralisierung des Torfkörpers bei der CO2 freigesetzt wird. In nassen Moorböden wird der Torfkörper dagegen vor der Mineralisierung geschützt. Zwar emittieren natürliche und wiedervernässte Moorböden ebenfalls Treibhausgase (v.a. Methan), jedoch in erheblich geringerem Maße.
Mittels einer an die hohen Wasserstände angepasste Landnutzung, wie z.B. von sogenannten Paludikulturen, können nasse Moorböden sogar als Kohlenstoff-Senken agieren. So war der zweite Tag der Veranstaltung gleichzeitig praxisnaher Field-Demo Day im Rahmen des MIXED-Projektes. Mit dem Ziel über Möglichkeiten der nassen Bewirtschaftung von Moorböden aufzuklären wurden landwirtschaftliche Versuchsflächen besucht, Erntetechnik vorgeführt sowie angeregt über Praxisbeispiele und Verwertungsideen von Paludikulturen diskutiert, z.B. Faserprodukte für Papier und Verpackungen.
Ansprechpersonen am IfLS: Holger Pabst (pabst[at]ifls.de), Simone Sterly (sterly[at]ifls.de)
