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Herausforderungen und Beispiele einer nachhaltigen Entwicklung – Die SDGs in Großschutzgebieten


Am 29. Oktober diskutierten 35 Teilnehmende aus Großschutzgebieten in einem zweistündigen Online-Workshop die Herausforderungen der Umsetzung der globalen Ziele für eine nachhaltige Entwicklung (Engl. Sustainable Development Goals – SDGs) in Nationalparken, UNESCO-Biosphärenreservaten, Naturparken und UNESCO-Geoparken.

Im Rahmen des nationalen Abschlussworkshops wurden Informationsmaterialien und Beispiele aus der Praxis aus dem SDG.imp-Projekt vorgestellt. In einer Mentimeterabfrage bestätigen die Teilnehmenden, dass sich die Materialien gleichermaßen als Informationsquelle, Ideenspeicher und fast ebenso häufig als Präsentationsmaterialien für Workshops eignen und für die Praxis von hoher Relevanz sein können.
Ein Praxisinput aus dem Nationalpark Berchtesgaden machte deutlich, wie wichtig die Rolle der Großschutzgebietsverwaltung ist, um für eine nachhaltige Entwicklung voranzugehen und dadurch glaubhaft regionale Akteur:inne mitzunehmen. Ein Praxisinput aus dem Biosphärenreservat Pfälzerwald zeigte einerseits die große Bedeutung der Kommunen für eine nachhaltige Entwicklung von Großschutzgebieten, was auch in der späteren Diskussion nochmals bestätigt wurde, und andererseits, wie unterschiedlich kommunale Verwaltungen und die Bürgerschaft Nachhaltigkeitsstrategien entwickeln können. Ein abschließender Praxisinput aus dem Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald unterstrich die zentrale Rolle von Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und die Zusammenarbeit und Vernetzung unterschiedlicher Akteursgruppen in Großschutzgebieten.

Die anschließende Diskussion mit den Teilnehmenden machte deutlich, dass die zentralen Herausforderungen bei der Umsetzung der SDGs zum einen in der komplexen Thematik bzw. dem teilweise geringen Wissensstand oder mangelndem Bewusstsein liegen und zum anderen unterschiedliche Interessenslagen und Zielkonflikte zwischen regionalen Akteursgruppen gemeinsames Handeln erschweren. Großschutzgebietsverwaltungen in ihrer Rolle als Netzwerkmanager für eine nachhaltige Entwicklung wurden als prädestiniert gesehen, diese Herausforderungen anzugehen, wobei sie in dieser Funktion durch Personalmangel und begrenzte zeitliche Kapazitäten begrenzt werden.

Der Workshop fand im Rahmen des Erasmus+ Projekts SDG.imp statt und wurde gemeinsam vom Biosphärenzweckverband Bliesgau und dem IfLS organisiert und durchgeführt.

Ansprechpersonen am IfLS: Christoph Mathias (mathias[at]ifls.de), Dr. Ulrich Gehrlein (gehrlein[at]ifls.de)