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Abschluss der Evaluierung des Biodiversitätsstärkungsgesetzes in Baden-Württemberg


Mit dem im Jahr 2020 verabschiedeten Biodiversitätsstärkungsgesetz hat sich das Land Baden-Württemberg bis zum Jahr 2030 ambitionierte Ziele, wie die Ausweitung der Ökolandbau-Fläche auf 30% - 40% und eine Reduzierung des Pflanzenschutzmitteleinsatzes um 40% - 50%, gesetzt. Nach über zwei Jahren Laufzeit hat das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg (MLR) das Institut für Ländliche Strukturforschung (IfLS) damit beauftragt, die Umsetzung der ergriffenen Maßnahmen und Konzepte, die in den Zuständigkeitsbereich des MLR fallen, zu bewerten. Für die Evaluierung der Pflanzenschutzmittelreduktion wurden vom IfLS zwei Expertinnen beteiligt (Prof. Sabine Andert, Hochschule Weihenstephan-Triesdorf und Prof. Bärbel Gerowitt, Universität Rostock), die Studierende in die Arbeiten einbezogen und eine Mitarbeiterin am IfLS betreuten.

Die Evaluierung zieht das Fazit, dass im Bereich Pflanzenschutz die Erfüllung der Reduktionsziele in Baden-Württemberg aussichtsreich ist. Es wird jedoch empfohlen, das Wirkungsdreieck „IPSplus“ - „Pflanzenschutzmittelreduktion“ - „Biodiversität“ zukünftig noch stärker zu kommunizieren. In Berichten zur Mengenreduktion eingesetzter Pflanzenschutzmittel sollten zudem Methoden und Ergebnisse noch allgemeinverständlicher und nachvollziehbar beschrieben werden.

Im Bereich Ökolandbau wurden mit über das Budget des ebenfalls im Jahr 2020 weiterentwickelten Aktionsplans „Bio aus Baden-Württemberg“ finanzierten Projekten sowie weiteren Maßnahmen wichtige Impulse gesetzt. Schwerpunkte dabei waren die Unterstützung landwirtschaftlicher Betriebe bei der Umstellung und der Beibehaltung des Ökolandbaus, die Teilumstellung von Lehr- und Versuchsbetrieben und die Förderung vielfältiger Projekte zum Aufbau regionaler Wertschöpfungsketten, einschließlich der Gemeinschaftsverpflegung. Es braucht jedoch noch Anstrengungen, von Pilotprojekten in der Wertschöpfungskette aus in die Breite zu gehen. Wichtig ist zudem eine gute Koordination und Ressort-übergreifende Zusammenarbeit sowie die Vorbildfunktion des Landes.

Der Abschlussbericht wurde vom MLR auf seiner Webseite veröffentlicht.

Ansprechperson am IfLS: Heike Nitsch (nitsch@ifls.de)