Zielrichtung der Untersuchung ist die Frage, wie eine verbesserte Koordinierung und horizontale Kooperation im Rahmen der europäischen Sektorpolitiken erreicht werden kann. Eine verbesserte Koordinierung „von unten” durch die Nutzung bereits existierender bzw. noch entsprechend zu konzipierender Raumentwicklungskonzeptionen/-pläne auf regionaler Ebene als Grundlage der EU-Förderpolitiken bietet in hohem Maße die Möglichkeit, die Effizienz raumwirksamer Sektorpolitiken der Gemeinschaft sowie auch von Fachpolitiken auf Landesebene zu erhöhen. Hauptgegenstand der Untersuchung ist daher die Analyse und Überprüfung raumordnerischer, landes- sowie regionalplanerischer Entwicklungsvorstellungen und -planungen in vier Modellregionen (Trier in Rheinland-Pfalz, Nördliches Ruhrgebiet in NRW, Cottbus in Brandenburg und Oberlausitz/Niederschlesien sowie Hessen als Vergleichsregion) und deren Bewertung im Hinblick auf eine Eignung als Beurteilungsgrundlage zur Durchführung von Sektorpolitiken. Im Rahmen der neueren Regionalpolitik der Gemeinschaft (insb. Ziel 1- und -5b-Politik) sowie der Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe (GA) existieren in Hinsicht auf eine verstärkte Koordinierung von Sektorpolitiken im Rahmen der Umsetzung stärker integrierter Fördermaßnahmen auf der Grundlage integrierter regionaler Entwicklungskonzeptionen (REKs) erste Ansätze.
Eine stärkere Nutzung querschnittsorientierter und fachübergreifender Raumordnungskonzepte auf regionaler Ebene soll für die Untersuchungsregionen im Hinblick auf eine künftige Ausgestaltung praktischer Regionalpolitik und Investitionsförderung überprüft werden. Direkt verbunden hiermit ist die Ableitung von Ergänzungs- und Änderungserfordernissen der Landes- und Regionalplanung, damit sie die Funktion für eine stärkere fachliche Abstimmung und Vernetzung im Rahmen der Landes- und Regionalentwicklung erfüllen kann. Die vorrangigen Fragestellungen sind in hohem Maße praxisorientiert, Befragungen und Interviews mit verantwortlichen Vertretern der entsprechenden Fachressorts (Wirtschafts- und Agrar- sowie Arbeitsministerien) sowie der Raumordnungsministerien und Regionalplanungsstellen werden vorgenommen, um eine möglichst breite Akzeptanz der Ergebnisse und Aussagen zu erzielen.