Das IfLS erstellte im Auftrag des Ministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz des Saarlandes bis Herbst 2015 das Rahmenkonzept für die 2009 anerkannte Biosphäre Bliesgau.
Bei Biosphärenreservaten handelt es sich um von der UNESCO anerkannte Modellregionen zur exemplarischen Verwirklichung nachhaltiger Entwicklungsziele. Ihre wesentlichen Funktionen liegen dabei neben der nachhaltigen Regionalentwicklung im Schutz der biologischen Vielfalt sowie der Forschung und Bildung. Ziel ist nicht der Naturschutz im engeren Sinne, sondern ein übergreifender Ansatz, der den Menschen im Zentrum der Entwicklung sieht. Dem Schutz von Kulturlandschaften wird Vorrang einräumt, um die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung zu fördern und einen Bildungs- und Forschungsauftrag zu erfüllen.
Die UNESCO hatte für die Anerkennung und Überprüfung von Biosphärenreservaten Kriterien festgelegt. Demnach muss innerhalb von drei Jahren nach Anerkennung des Biosphärenreservates ein abgestimmtes Rahmenkonzept in einem breiten Beteiligungsprozess von Fachstellen, Trägern öffentlicher Belange, aber auch gesellschaftlichen Gruppierungen erstellt und vorgelegt werden. Das Rahmenkonzept dient dabei der räumlichen Konkretisierung von Leitbildern und handlungsfeldbezogenen Entwicklungsstrategien, die zugleich eine Verknüpfung mit dem „Men and Biosphere (MAB)-Programm“ der UNESCO herstellen.
Das IfLS griff in diesem Prozess nicht nur auf seine langjährigen Erfahrungen in der Erarbeitung von Regionalentwicklungskonzepten zurück, sondern auch auf die fachlichen Kompetenzen an den Schnittstellen von Naturschutz, Regionalentwicklung und Landwirtschaft. Zum Einsatz kamen dabei u. a. bei der Ist-Analyse der durch das IfLS gemeinsam mit EUROPARC Deutschland e.V. im Rahmen eines F+E-Vorhabens des Bundes weiterentwickelte Monitoringansatz für Großschutzgebiete.