Projektbausteine

Erfassung des regionalen Food Systems am Beispiel des Bio-Gemüsesektors

Ziel des ersten Projektbausteins ist einerseits eine Erfassung der notwendigen Rahmenbedingungen für den vermehrten Einsatz regionaler Bio-Gemüse-Produkte, die Darstellung der derzeitigen Struktur der Produktion und Absatzwege für ökologisch erzeugtes Gemüse in den Pilotregionen und andererseits die Identifikation des Nachfragepotenzials in der Gemeinschaftsverpflegung je nach Convenience-Grad. Es werden ökologisch sowie konventionell wirtschaftende Betriebe einbezogen, um Potenziale für den Ausbau des ökologischen Gemüseanbaus zu ermitteln. Das AP 1 gliedert sich in zwei Schritte: 1. Literaturanalyse, 2. Datenerhebung. In diesem Kontext werden die Rahmenbedingungen für die Wertschöpfungskette Gemüse in der Gemeinschaftsverpflegung für die Pilotregionen analysiert und Ergebnisse vorhandener lokaler Potenzialanalysen verwendet. Während der Analyse wird durch die Identifizierung von Mengenpotenzialen bei Angebot und Nachfrage eine Eingrenzung auf erfolgversprechende und relevante Gemüse-WSK vorgenommen.

Kommunikation entlang der Wertschätzungskette

Kommunikation bei der Interaktion und Kooperation zwischen den Akteur:innen von Wertschöpfungsstufen sind konstitutiv für die Förderung der Bio-Regionalität. Der zweite Projektbaustein zielt daher auf die Optimierung der Kommunikationsgestaltung zur Förderung bio-regionaler WSK und der stufenübergreifenden Interaktion und Kooperation von regionalen Akteur:innen ab. Hierzu werden sowohl Informations- und Vernetzungsbedarfe ermittelt als auch die bestehenden Kommunikationswege und -prozesse mit Hilfe einer Framing- und Argumentationsanalyse untersucht.

Lösungsansätze

Der dritte Projektbaustein besteht aus drei Teilen. Im ersten Schritt erfolgt eine Literaturrecherche und Fallauswertung von bestehenden Good-Practice-Beispielen im Bereich bio-regionaler WSK für die Gemeinschaftsverpflegung sowie eine genauere Betrachtung der Kommunikationsmaßnahmen, die für die Verwertung von regionaler Gemüseproduktion relevant sind. Im zweiten Schritt werden die im ersten Projektbaustein identifizierten lokalen Anbau-, Verarbeitungs- und Logistikkapazitäten hinsichtlich ihrer Eignung für den Aufbau einer regionalen WSK bis zum Abnehmer Gemeinschaftsverpflegung bewertet. Anhand der durchgeführten Bestandsaufnahme und den analysierten Good-Practice-Beispielen werden schließlich im dritten Schritt konkrete Lösungsansätze zur Gestaltung regionaler Verarbeitungs-, Einkaufs- und Lieferbeziehungen in den Pilotregionen benannt.

Synthese und Diskussion der Übertragbarkeit auf andere Regionen

In einem nationalen Workshop, ko-organisiert durch das Zentrum für Nachhaltige Ernährungssysteme (ZNE) der JLU, in dem beide Professuren der JLU Mitglieder sind, werden gezielt regionale Akteur:innen aus anderen Regionen, einschließlich der Good-Practice-Beispiele, eingeladen, um die Lösungsansätze in den Pilotregionen auch hinsichtlich ihrer Übertragbarkeit auf weitere Regionen (z. B. Regionen mit Regionalwert-AGs und anderen Ansätzen von regionalen Produktionsnetzwerken und Ernährungssystemen) zu diskutieren. Die Veranstaltung ist in einem hybriden Format geplant, um weiter entfernt gelegenen Praxisakteur:innen eine Teilnahme zu ermöglichen. Die Erkenntnisse aus diesem Workshop sollen bei der Darstellung der Lösungsansätze berücksichtigt werden. Die Ergebnisse von den ersten vier Projektbausteinen werden in einem Abschlussbericht zusammengeführt.

Praxisdialog und Wissenstransfer

Ziel des Projektbausteins ist die Einbindung relevanter Praxisakteur:innen, regionaler Multiplikator:innen und Expert:innen zur Bestandsaufnahme und Weiterentwicklung der Erkenntnisse, die zielgruppenspezifische Verbreitung bzw. der Wissenstransfer der Projektinhalte sowie die Aufbereitung und Vermittlung der Ergebnisse inner- und außerhalb der Pilotregionen in Form von Praxismerkblättern und die Durchführung eine nationalen Transfer-Workshops.