Projektbausteine

Status Quo einer multifunktionalen Waldbewirtschaftung in Deutschland

Basierend auf einer Literaturanalyse und bundesweiten Online-Befragung von Naturparken und Biosphärenreservaten werden Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Interessen von Akteur:innen im Wald, insbesondere zwischen Naturschutz und Waldbewirtschaftung, untersucht. Dazu werden neben einschlägiger Literatur insbesondere Positionen und Stellungnahmen von Interessenverbänden, Vereinen und Verwaltungen des Naturschutzes und des Forsts ausgewertet. Die Online-Befragung soll darüber hinaus Aufschluss über die aktuelle Rolle von Naturparken und Biosphärenreservaten beim Dialog geben sowie eine Einschätzung möglicher Entwicklungsperspektiven ermöglichen.
Auf dieser Grundlage sollen unterschiedliche Ansprüche zwischen Akteur:innen im Wald, insbesondere der Waldbewirtschaftung und des Naturschutzes, auf regionaler Ebene besser verstanden und die regionalen Ergebnisse in den Reallaboren in einen deutschlandweiten Kontext gesetzt werden können.

Dialog und Lösungsansätze in Reallaboren

In drei Reallaboren, davon 2 Naturparke und 1 Biosphärenreservat, werden die Einstellungen und Interessen, insbesondere von forstwirtschaftlichen und naturschutzfachlichen Akteur:innen, untersucht. Es werden relevante Strukturen erfasst, wichtige Themen des Dialogs und/oder Interessenunterschiede sowie die beteiligten Akteur:innen identifiziert. Grundlage hierfür sind Expertiseninterviews und schriftliche Befragungen mit regionalen, insbesondere forst- und naturschutzfachlichen, Akteur:innen.
Außerdem werden rechtliche und freiwillige Anforderungen, Zielsetzungen sowie der Status Quo  des Naturschutzes bzw. der naturnahen und multifunktionalen Waldbewirtschaftung in der Region erfasst. Dialogprozesse in den Reallaboren sollen einen Interessenausgleich zwischen Akteur:innen im Wald und konsensfähige Lösungsansätze ermöglichen. Es finden je 5 moderierte Workshops in den Reallaboren statt. Ziel ist ein vertrauensvolles und konstruktives Miteinander von Waldnaturschutz und Waldbewirtschaftung. Das Ergebnis sind regional angepasste und konsensfähige Lösungsansätze für den Interessenausgleich, die z. B. in Form eines gemeinsamen Positionspapiers der Akteur:innen im Naturpark bzw. im Biosphärenreservat oder als methodische Ansätze zur Ergänzung der Kommunikationsstrategie umgesetzt werden können.

Empfehlungen für den regionalen Dialog und Prozesse des Interessenausgleichs

Die Erfahrungen bei der Umsetzung der Dialogprozesse in den Reallaboren sollen für andere Naturparke und Biosphärenreservate in einem Leitfaden aufbereitet werden. Zudem lassen sich für forstwirtschaftliche und naturschutzfachliche Akteure in Verwaltungen, Politik, Verbänden und anderen Institutionen mögliche regionale Beispiele des Interessenausgleichs herausarbeiten, welche Ansätze für die weitere sachverhaltsbezogene Kommunikation bieten können.

Eine Zusammenfassung der Projekthintergründe, -ziele und Bausteine sowie der Ansprechpartner:innen des NaBioKom-Teams ist in Form einer Projektkurzfassung als pdf-Datei auch hier zu finden.