Details zum Projekt

Auswirkungen eines zunehmend aggregierten Bankensektors auf die Agrarkreditvergabe


In den letzten Jahrzehnten veränderten sich sowohl die Agrarstruktur in Deutschland als auch die Bankenstruktur. In beiden Bereichen gibt es die Tendenz zu größeren Einheiten. Die landwirtschaftlichen Betriebe vergrößern ihre Tierherden und die von ihnen bewirtschaftete landwirtschaftliche Fläche. Dieses Betriebswachstum und die damit einhergehende Mechanisierung und Digitalisierung der Landwirtschaft verursacht einen hohen Kapitalbedarf für Investitionen und Betriebsmittel, der i.d.R. über eine Kreditfinanzierung gedeckt wird. Auch andere Faktoren wie steigende Bodenpreise und nicht-landwirtschaftliche Diversifizierungsvorhaben verstärken die Nachfrage nach Fremdkapital im landwirtschaftlichen Sektor.

Im Bankensektor, insbesondere bei Sparkassen und Genossenschaftsbanken, werden stetig Fusionen durchgeführt, so dass auch hier die Anzahl der Unternehmen sinkt, aber die durchschnittliche Größe (Flächendeckung, Kreditvolumen etc.) steigt. 
Die Schnittmenge dieser beiden Sektoren liegt im Serviceangebot der Banken für landwirtschaftliche Betriebe. Hier spielt insbesondere die Kreditvergabe, sowohl im investiven Bereich als auch in Form von Betriebsmittelkrediten und Kreditlinien, eine wichtige Rolle. Doch welche Auswirkungen haben die zuvor genannten Veränderungen auf die Kreditvergabe an landwirtschaftliche Betriebe?
Dieser Frage geht das von der landwirtschaftlichen Rentenbank geförderte Projekt „Auswirkungen eines zunehmend aggregierten Bankensektors auf die Agrarkreditvergabe“ nach. 

Dabei werden verschiedene Aspekte beleuchtet:
•    Ausmaß der Spezialisierung im Agrarkreditbereich
•    Auswirkungen auf die Agrarkreditvergabe für landwirtschaftliche Betriebe, in Abhängigkeit der unterschiedlichen Strukturen,
•    die Rolle des sog. Agrarratings, 
•    Unterschiede zwischen Betriebsmittel- und Investitionskrediten bei der Kreditvergabe,
•    Rolle der landwirtschaftlichen Beratung,
•    Handlungsbedarf in der Beratung, auf Seiten der Landwirtschaft und in den Kreditinstituten. 
Methodisch sind neben einer Literaturrecherche insbesondere eine schriftliche standardisierte Befragung von landwirtschaftlichen Beraterinnen und Beratern vorgesehen sowie vertiefende, leitfadengestützte Interviews verschiedener Institutionen (Banken, Landwirtschaftsverbände, öffentliche Stellen etc.). 

Projekt-Nr.: 

264

Kategorien: 

Forschung | Sozioökonomie der Betriebe |

Auftraggeber: 

Landwirtschaftliche Rentenbank

Durchführende Organisation: 

Institut für Ländliche Strukturforschung e.V.

Projektdauer: 

2024

Kontaktperson/en am IfLS: 

Bettina Spengler, Jörg Schramek

Projektbearbeitung: 

Bettina Spengler, Jörg Schramek