PLENUM steht für Projekt des Landes Baden-Württemberg zur Erhaltung und Entwicklung von Natur und Umwelt. Ziel der Förderung ist eine naturschutzorientierte Regionalentwicklung, die entlang verschiedener Nutzungs- und Wertschöpfungsketten eine nachhaltige und naturschutzgerechte Nutzung der Kulturlandschaft sichert. Das PLENUM-Gebiet Tübingen ist das derzeit einzige Gebiet in Baden-Württemberg. Der Start erfolgte im Jahr 2013, die Laufzeit der ersten Förderperiode beträgt sieben Jahre. Einzigartig ist die Umsetzung über den Verein VIELFALT, der die Aufgaben des Landschaftserhaltungsverbandes und des PLENUM-Projektgebiets vereint. Weiterhin will der Verein mit der Umsetzung von PLENUM neben den Belangen der naturschutzorientierten Regionalentwicklung auch die von Menschen mit Behinderungen, Langzeitarbeitslosen ebenso wie Flüchtlingen im Sinne einer Teilhabe berücksichtigen.
Im Auftrag der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW) führt das IfLS die Zwischen- bzw. Halbzeitevaluierung der PLENUM-Modellregion Tübingen durch. Wie andere Regionalentwicklungsprogramme lebt PLENUM von der Freiwilligkeit der Akteurinnen und Akteure vor Ort. Die Bevölkerung, die Landnutzerinnen und -nutzer, die Verbraucherinnen und Verbraucher engagieren sich, um ihre Umwelt nachhaltig zu entwickeln und Naturschutzziele durch Nutzungsstrategien umzusetzen.
Die LUBW erteilte, wie schon für die Vorgängergebiete, dem IfLS in Kooperation mit dem Institut für Botanik und Landschaftskunde Breunig, Karlsruhe den Auftrag, die Ergebnisse der PLENUM-Förderung zu erfassen und zu dokumentieren. Neben den Naturschutzwirkungen stehen auch die soziökonomischen Effekte im Fokus. Das IfLS greift dabei auf umfassende Vorerfahrungen mit Evaluationen sozioökonomischer Effekte von Förderinstrumenten auch und besonders in der naturschutzorientierten Regionalentwicklung zurück. Neben dem Einsatz verschiedener Methoden der Datenermittlung (Befragungen mittels Fragebogen, Auswertung von Datenbanken) kommen auch Instrumente wie leitfadengestützte Fokusgruppengespräche zum Einsatz, um im Rahmen der Evaluation ein möglichst umfassendes Bild der Region zu gewinnen.
Die Ergebnisse dienen dem Land Baden-Württemberg zum einen als Dokumentation der Fördereffekte, aber auch als Grundlage für die zukünftige Ausgestaltung der Förderlandschaft. Der Zwischenbericht ist online verfügbar.