Im 21. Jahrhunderts ist es völlig normal, sich seine Lebensmittel aus aller Welt liefern zu lassen. Die Menschen haben sich daran gewöhnt, dass ihr Fleisch, ihr Obst und Gemüse oder auch ihre Kekse und Getränke Tausende von Kilometer zurücklegen, bevor sie den Tisch des Kunden erreichen. Es ist erwiesen, dass eine solche Lebensweise nicht nachhaltig ist, und auch die Verbraucher:innen werden sich dessen immer mehr bewusst. Heutzutage steigt die Nachfrage nach lokaler Produktion und der Druck auf die Lebensmittelsicherheit und -qualität. Die Konsument:innen kaufen bewusster ein, wodurch die Nachfrage nach lokalen landwirtschaftlichen Erzeugnissen und Einkommensmöglichkeiten für kleine und mittlere landwirtschaftliche Betriebe steigen.
In vielen europäischen Ländern reicht die landwirtschaftliche Produktion von lokalen, biologischen und ökologischen Erzeugnissen jedoch nicht aus, um die Nachfrage zu decken. Die Zahl landwirtschaftlicher Betriebe, die ihre eigenen Produkte vermarkten oder weiterverarbeiten, ist im Vergleich zu denjenigen, die sie an die großen Unternehmen im Lebensmittel(einzel)handel verkaufen, unzureichend. Mit der Förderung einer bäuerlichen Landwirtschaft gehen Beiträge zum Erhalt einer intakten Landschaft, der biologischen Vielfalt und die Verringerung von Risiken sowie die Vermeidung möglicher Versorgungsunterbrechungen durch die Aufteilung der Produktion auf kleinere Erzeuger einher.
Im Rahmen des OnFarm-Projekts werden Informationsmaterialien bereitgestellt, um die Wertschöpfung auf kleinen und mittleren landwirtschaftlichen Betrieben zu steigern. Eine Status Quo-Analyse der Rahmenbedingungen und Voraussetzungen für Direktvermarktungsansätze stellt die Möglichkeiten für landwirtschaftliche Betriebe dar. Fallstudien zeigen in der Praxis, wie Betriebe die unterschiedlichen Konzepte umsetzen. Eine Podcast-Serie behandelt einzelne Themen und lässt Landwirt:innen und Expert:innen zu Wort kommen. eLearning-Materialien stellen einzelne Themen vor und runden das OnFarm-Angebot ab.
Das IfLS ist Teil eines Konsortiums aus sechs Partnern aus sechs europäischen Ländern, das von der Vereinigung der tschechischen Privatbauern koordiniert wird. Weitere Informationen zu den einzelnen Partnern finden sich in Kürze auf der Projektwebseite. Aktuelles zum Projektfortschritt und ersten Ergebnissen finden Sie in unserem Newsletter #1 und Newsletter #2.
Projekt-Nr.: | 230 |
Kategorien: | Information und Wissensvermittlung | Sozioökonomie der Betriebe | |
Auftraggeber: | Europäische Kommission, Erasmus+ |
Durchführende Organisation: | Institut für ländliche Strukturforschung e.V. |
Projektdauer: | 2022-2023 |
Kontaktperson/en am IfLS: | Dr. Ulrich Gehrlein, Christoph Mathias |
Projektbearbeitung: | Dr. Ulrich Gehrlein(gehrlein[at]ifls.de), Christoph Mathias (mathias[at]ifls.de) |