Angesichts des zu beobachtenden Klimawandels sind auf allen internationalen, staatlichen und unterstaatlichen Ebenen die Herausforderungen eindeutig, nämlich dass Klimaschutz und Klimaanpassung wesentliche Aufgaben der Zukunftssicherung sind. So hat sich die Bundesregierung zum Ziel gesetzt, die Treibhausgasemissionen in Deutschland bis zum Jahre 2020 um 40 Prozent, bis zum Jahre 2030 um 55 Prozent, bis zum Jahre 2040 um 70 Prozent und bis zum Jahre 2050 um 80 bis 95 Prozent unter das Niveau von 1990 zu senken.
Um diese Zielsetzungen zu erreichen, unterstützt das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) die kommunalen Bemühungen mit einem Förderprogramm, mit dem die Kommunen bei der Erstellung von Klimaschutzkonzepten und später auch bei deren Umsetzung unterstützt werden sollen.
Der Zweckverband Rheingau, bestehend aus den sieben Städten und Gemeinden Eltville, Geisenheim, Kiedrich, Lorch, Oestrich-Winkel, Rüdesheim und Walluf, hat erfolgreich Fördermittel für die Erstellung eines Klimaschutzkonzeptes beantragt. Die Region hat sich zum Ziel gesetzt die CO2-Emissionen bis zum Jahre 2015 und 2030 deutlich zu reduzieren, die Energieeffizienz zu erhöhen und sich insbesondere verstärkt für die Nutzung Erneuerbarer Energien einzusetzen. Seit März 2012 ist das IfLS in Kooperation mit der Institut Wohnen und Umwelt GmbH (IWU) mit der Erstellung eines integrierten Klimaschutzkonzeptes für die Region beauftragt.
Das Klimaschutzkonzept dient als strategische Entscheidungsgrundlage und Planungshilfe für zukünftige Klimaschutzanstrengungen und Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel. Es zeigt kommunalen und anderen Entscheidungsträgern, welche technischen und wirtschaftlichen CO2-Minderungspotenziale bestehen und welche Maßnahmen zur Verfügung stehen, um kurz-, mittel- und langfristig CO2-Emissionen einzusparen und Energieverbräuche zu senken. Gleichzeitig legt es Ziele zur Minderung der CO2-Emissionen fest und beschreibt, wie die Erfüllung dieser Ziele kontrolliert werden kann.
Die Erarbeitung des integrierten Klimaschutzkonzeptes für den Zweckverband Rheingau umfasst die folgenden Aufgaben:
- Erfassung der CO2-Emissionen in der Kommune unter Berücksichtigung von bereits durchgeführten Maßnahmen zum Klimaschutz,
- Erarbeitung eines Konzeptes für die Information und Beteiligung der Öffentlichkeit bei der Ausarbeitung des Aktionsplanes,
- Dokumentation beschlossener und zeitlich festgelegter Maßnahmen,
- Bewertung der Emissionsentwicklung im Hinblick auf die durchgeführten Maßnahmen mit Unterrichtung der Öffentlichkeit und ggf. Aktualisierung des Aktionsplanes.
Die Fertigstellung des integrierten Klimaschutzkonzeptes für den Rheingau soll zum Anfang des Jahres 2013 erfolgen.
Projekt-Nr.: | 105 |
Kategorien: | Konzeption | Veranstaltungen und Beteiligungsprozesse | Klimawandel und Erneuerbare Energien | |
Auftraggeber: | Zweckverband Rheingau |
Durchführende Organisation: | Institut für Ländliche Strukturforschung e.V. |
Projektdauer: | 2012 - 2013 |
Kontaktperson/en am IfLS: | Dr. Ulrich Gehrlein, Christiane Steil |