Details zum Projekt

Gemeinschaftliche Vermarktungsinitiativen in der Landwirtschaft – COFAMI


Gemeinschaftliche Vermarktungsinitiativen in der Landwirtschaft (COFAMIs) stellen eine mögliche Antwort auf die Herausforderungen dar, denen sich Europäische Landwirte mit einem Wandel des Marktes und der politischen Rahmenbedingungen stellen müssen. Durch die Bündelung von Ideen, Erfahrungen und Kapital ermöglichen sie es Landwirten, Wissen über die Marktsituation zu erwerben und Verbindungen aufzubauen sowie ein günstiges Umfeld für den Erwerb von Qua-lifikationen und die Verbreitung optimaler Verfahrensweisen („best practices“) zu schaffen. Außerdem kann eine Konzentration des Angebotes Vorteile auf Maßstabsebene eröffnen, die gemeinsame Handelsmacht von Produzenten stärken und sie zu attraktiven Marktpartnern für größere Einzelhändler machen. In COFAMIs steckt das Potenzial

  • zur Sicherung ländlicher Einkommen und Arbeitsplätze,
  • zur Unterstützung von Synergien mit anderen wirtschaftlichen Aktivitäten
  • sowie zur Schaffung eines besseren Einklangs der Landwirtschaft mit den Anforderungen der Gesellschaft.

Das Projekt zielt durch eine Identifizierung der sozialen, ökonomischen kulturellen und politischen Faktoren, die ihre Entwicklung einschränken bzw. ermöglichen, ab auf die Stärkung der Rolle von COFAMIs. Zusätzlich sollen praktikable Strategien zur Verbesserung ihrer Leistung und Verbreitung und zur Unterstützung ihres Fortbestehens formuliert werden. Mittels nationaler Status-quo-Analysen und einer Reihe vertiefender Fallstudien setzt sich das Projekt mit der Vielgestaltigkeit bestehender COFAMIs in Europa auseinander, um den jeweiligen Einfluss unterschiedlicher Typen einschränkender bzw. ermöglichender Faktoren zu bestimmen.

Das Projekt führt Forschungsteams aus 10 EU-Ländern zusammen, wobei alle wichtigen Regionen der erweiterten EU vertreten sind. Beteiligungsorientierte Methoden und Beratungen mit Interessenvertretern spielen eine Schlüsselrolle im Forschungsprozess. Hierdurch soll gesichert werden, dass die Ergebnisse bestmöglich auf Felderfahrungen gegründet sind und dass zur Politikentwicklung mit Vorschlägen beigetragen wird, die auf die Unterstützung von Interessenvertreter-Gruppen stoßen. Durch eine Europäische Expertengruppe (European Expert Group) soll das im Rahmen des Projektes mobilisierte Expertenwissen noch besser nutzbar gemacht und die geografische Abdeckung durch das Projekt weiter verbessert werden. Dementsprechend zielt das Projekt darauf ab, zur Entwicklung eines Europäischen Forschungsgebietes (European Research Area) im Bereich gemeinschaftlicher Marketingansätze und deren unterstützender Rolle für eine nachhaltige ländliche Entwicklung und Nahrungsmittelproduktion beizutragen.

Das Projekt wird koordiniert von der Rural Sociology Group der Wageningen University, Department of Social Sciences (Niederlande). Das IfLS übernimmt die Leitung von Work Package (WP) 6, das die Bewertung der Verfügbarkeit von Indikator-Daten sowie das Aufzeigen von Informationslücken umfasst.

Weitere Projektpartner sind das Forschungsinstitut Biologische Landwirtschaft (FiBL), Frick (Schweiz); QAP Decision, Theys (Frankreich); das Centre for Mountain Agriculture, Inns-bruck (Österreich); das Baltic Studies Center, Riga (Lettland); das Research Centre on Animal Production (CRPA), Reggio Emilia (Italien); das Danish Institute of Agricultural Sciences (DIAS), Tjele (Dänemark); das Institute for Political Sciences der Hungarian Academy of Sciences (Ungarn) sowie die Czech University of Agriculture, Prague (Tschechische Republik).

Für weitere Informationen siehe Link zur Website

Projekt-Nr.: 

061

Kategorien: 

Forschung | Governance und Kooperation |

Auftraggeber: 

Europäische Kommission, GD Forschung

Durchführende Organisation: 

Institut für Ländliche Strukturforschung e.V.

Projektdauer: 

2005 - 2008

Kontaktperson/en am IfLS: 

Simone Sterly