Details zum Projekt

Beitrag des Ökologischen Landbaus zur Entwicklung ländlicher Räume: Fallstudien in verschiedenen Regionen Deutschlands


In der Studie wird der Frage nach den Stärken und Schwächen des ökologischen Landbaus im Hinblick auf die ländliche Regionalentwicklung, gemessen an Wertschöpfung und Beschäftigung, nachgegangen. Die Berechnungen beruhen auf einem vereinfachten Ansatz in Anlehnung an die Input-Output-Analyse. Datengrundlage bilden Erhebungen in ökologisch und konventionell wirtschaftenden Betrieben und Unternehmen des vor- und nachgelagerten Bereichs.

In den drei untersuchten Landkreisen (Nordvorpommern, Vogelsberg, Schwäbisch Hall) kann in der Ist-Analyse kein zusätzlicher Einkommens- und Beschäftigungsbeitrag des ökologischen Landbaus im Vergleich zu konventionellen Systemen nachgewiesen werden. Der relative Einkommens- und Beschäftigungsbeitrag und auch die Multiplikatorwirkungen sind tendenziell vergleichsweise niedrig. Zu begründen ist dieses zunächst unerwartete Ergebnis einerseits mit der agrarstrukturellen Situation des Ökolandbaus im Vergleich zu konventionellen Systemen (z.B. geringere Dichte ökologisch wirtschaftender Betriebe, höhere Flächenausstattung und Arbeitseffizienz, bereits erfolgte Reorganisation betrieblicher Abläufe im Rahmen der Umstellung). Andererseits ist das Ergebnis auf die regionale Abgrenzung nach Landkreisen zurückzuführen. Insbesondere die Vertiefungsstudie zur wirtschaftlichen Vernetzung „Vogelsbergkreis – Rhein-Main-Gebiet” zeigt für die konventionellen Betriebe eine eher kleinräumige Vernetzung mit dem Landhandel und mit lokalen Verarbeitern (Bäckern, Metzgern). Die Handels- und Verarbeitungsstrukturen für ökologische Erzeugnisse sind dagegen bisher eher großräumig angelegt („Groß-Region”: 50–150 km Umkreis), so dass sie innerhalb von Landkreisgrenzen nicht erfassbar sind.

Aus methodischer Sicht wird weitgehend Neuland betreten. Daher sind die quantitativen Ergebnisse der vorliegenden Pilotstudie vor dem Hintergrund einer begrenzten Messgenauigkeit zu beurteilen. Diese ist auch verbunden mit der unbefriedigenden Datenlage. Fundierte quantitative Aussagen zu regionalen Multiplikator- und Substitutionseffekten erfordern aufwendige Analysen, die im vorgegebenen Rahmen nicht realisierbar waren. Die Darstellung weitergehender methodischer Ansätze ist daher auch Teil der Untersuchung.

Projekt-Nr.: 

044

Kategorien: 

Forschung | Regionalentwicklung |

Auftraggeber: 

Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft (BMVEL)

Durchführende Organisation: 

Institut für Ländliche Strukturforschung e.V.

Projektdauer: 

2002 - 2006

Kontaktperson/en am IfLS: 

Jörg Schramek