Das deutsche Ernährungssystem weist in vielen Lebensmittel-Sektoren einen geringen Selbstversorgungsgrad auf. Entsprechend hoch ist in vielen Bereichen die Relevanz von Importen und gering ist die Resilienz des Ernährungssystems im Hinblick auf mögliche Krisen. Dabei verunmöglichen ökologische Standortfaktoren nicht unbedingt eine Steigerung der regionalen Lebensmittel-Versorgung.
Bei allem Zuspruch scheitert eine Regionalisierung des Ernährungssystems in Deutschland jedoch oftmals an erodierten Verarbeitungsstrukturen. Zusammen mit dem Rückgang von landwirtschaftlichen Betrieben ging ein drastischer Verfall bspw. von Mühlen, Molkereien, Käsereien, Bäckereien einher. Der Wiederaufbau dieser Strukturen stellt einzelne Akteure vor große Herausforderungen und erfordert von ihnen einige Anstrengung.
Vor diesem Hintergrund widmete sich ein von der Landwirtschaftlichen Rentenbank gefördertes Projekt mit Good Practices der Verarbeitung von Hühnereiern und Gemüse sowie Verarbeitungsbedarfen im Bereich Körnerleguminosen. Die forschungsleitenden Fragen: Wie gelang der Aufbau bereits bestehender Verarbeitungsstrukturen? Was waren Herausforderungen und Erfolgsfaktoren? Ende des letzten Jahres erschien der Bericht „Aufbau regionaler Verarbeitungsstrukturen – Wie gelingt eine Trendwende?“ Grundlagen waren dafür Interviews mit drei Betriebsleiter*innen von Verarbeitungs- und Erzeugungsbetrieben.