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Was impliziert der Betrieb einer CoAct-Anlage ?


Am 12. und 13. Mai fand im IfLS das hybride Projekttreffen des CoAct-Projektes statt. Im Zentrum des Projekttreffens standen der Biomassemix für den Betrieb einer Anlage an der Kläranlage Kressbronn, die Standortplanung sowie ökonomische Annahmen. Ziel des Projektes ist die Produktion von Aktivkohlen aus Restbiomassen durch Pyrolyse.

Der Biomassemix wirkt sich auf verschiedene Aspekte aus. Zum einen Bestimmt der Anteil der krautigen Biomassen wie viel Presssaft im Rahmen des sog. IFBB-Verfahrens entsteht, durch den Fest- und Flüssiganteile der Biomasse separiert und erstere für die Pyrolyse vorbereitet werden. Synergien mit dem Betrieb der Kläranlage können generiert werden, wenn der Presssaft als Kohlenstoffzugabe im Klärprozess genutzt werden kann. Dazu muss der Anteil der krautigen Biomassen so hoch sein, dass der heutige und zukünftige Bedarf gedeckt werden kann. Überschüssiger Presssaft kann darüber hinaus im Faulturm energetisch verwertet werden. Basierend auf dem vom Projekt anvisierten Biomassemix wird nun ein Logistik- und Lagerkonzept entwickelt. Diese sind für die Standortplanung relevant, da entsprechende Flächen vorgehalten werden müssen. Darüber hinaus fand ein Austausch über die Prozesse und vorhandene Infrastruktur statt, um die bisherigen Konzeptionen weiter zu optimieren. Dabei werden bereits frühzeitig planerische Anforderungen und Fragestellungen berücksichtigt. Ebenso verständigte sich das Konsortium auf verschiedene Szenarien der Preisentwicklung, um einen möglichst realistischen ökonomischen Rahmen für den Bau und Betrieb der CoAct-Anlage darstellen zu können.

Im nächsten Schritt werden die diskutierten Annahmen in den Modellen und Planungen angewendet, um den Betrieb einer CoAct-Anlage zu ökonomisch und ökologisch zu bewerten. Parallel dazu wird an der Realisierung großtechnischer Versuche mit Aktivkohlen auf der Kläranlage Kressbronn gearbeitet.

Weitere Informationen zum Projekt finden sich hier. Außerdem sind weitergehende Information zur BMBF-Fördermaßnahme „Stadt-Land-Plus“ abrufbar.

Ansprechpersonen am IfLS: Dr. Ulrich Gehrlein (gehrlein[at]ifls.de) und Christoph Mathias (mathias[at]ifls.de)