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Vom Pappelschwein bis zur industriellen Symbiose - zweites Projekttreffen in MIXED


Gemischte Landnutzungssysteme sind schwer zu greifen, beinhalten sie doch verschiedenste Aspekte der Landnutzung von der Farm bis zur Landschaftsebene. Nach inzwischen 18-monatiger Projektlaufzeit war es daher gut und wichtig Partner des MIXED Projekts zu treffen und in spannenden Gesprächen zu diskutieren.

Vom 26.-29.04.2022 fand in Billund, Dänemark das zweite Projekttreffen statt – zum ersten Mal physisch. Trotz des Legolands in Sichtweite lag der Fokus dennoch auf der Projektarbeit. Netzwerke stellten ihre besonderen Aspekte der Landnutzung vor, wie die Montado in Portugal, das Abweiden von Wintergetreiden durch Schafe in Schottland, Kooperationen auf Landschaftsebene in Frankreich und den Niederlanden und vieles mehr. Auch wurden die bisher im Projekt getätigten Schritte erläutert und in den Gesamtzusammenhang gebracht.

Zentrales Thema war aber dennoch die Abstimmung der Arbeiten in der nun beginnenden Hochphase des Projekts. Insbesondere die umfangreichen Datenerhebungen auf Partnerbetrieben waren Thema, welche anschließend in verschiedene Modellierungen einfließen sollen, um so neu Erkenntnisse hinsichtlich Live-Cycle-Assessments, Wertschöpfungsketten aber auch bezüglich der Effizienz und Resilienz von gemischten Landnutzungssystemen zu gewinnen.

Die dänischen Gastgeber legten sich mächtig ins Zeug und so wurden die inhaltlichen Diskussionen mit verschiedenen Exkursionen verbunden. Beeindruckend war der Besuch des „Greenlabs“-Industrieparks in Skive, der die Vision verfolgt verschiedene Industrien symbiontisch miteinander zu verbinden. Sei es durch die Nutzung von Abwärme oder von Reststoffen aus der Biogasanlage, Pyrolyse und Biochar-Herstellung oder sogar der Gewinnung von Proteinen aus Seesternen. Besonderes Highlight war aber sicherlich der Besuch eines ökologischen Schweinebetriebs mit ganzjähriger Freilandhaltung. So stehen zum Abferkeln mit Stroh ausgelegte isolierte Boxen bereit, zwischen Agroforststreifen flitzen Gruppen von Ferkeln hin und her und Sauen ruhen sich im Schatten aus. Erst nach 10 Wochen werden die Ferkel entnommen und eingestallt, aber auch hier haben sie ausreichend Stroh, frisches Futter wie Karotten oder Rüben und eine Wellness-Area zum suhlen und wühlen; bevor sie als „Pappelschweine“ vermarktet werden.

Die in Dänemark gesehenen gemischte Landnutzungssysteme und auch industrielle Ansätze sind sicherlich Teile der Lösungen, die es braucht um angemessen auf bestehende und zukünftige Herausforderungen einzugehen. Das MIXED-Projekt versucht hier seinen Teil beizutragen. Folgen Sie dem Projekt auf Twitter, Facebook oder LinkedIn.

Ansprechperson am IfLS: Holger Pabst (pabst[at]ifls.de)