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Risikomanagement in der EU-Landwirtschaft: Studie zeigt Handlungsbedarf auf


Die Landwirtschaft in der EU unterliegt einer Reihe von Risiken. Dazu zählen die gestiegene Preisvolatilität bei vielen Agrarprodukten und Schwankungen im Ertrag. Einfluss darauf hat unter anderem der Klimawandel mit seinen Wetterereignissen. Aber auch Risiken im Bereich Tier- und Pflanzengesundheit spielen eine Rolle.

Die Beleuchtung von Risikomanagementinstrumenten in einer von der EU-Kommission in Auftrag gegeben Studie zeigt u.a., dass Versicherungen EU-weit in unterschiedlichem Maße genutzt werden. Sogenannte Fonds auf Gegenseitigkeit erweisen sich zumeist nur dort als wirksam, wo sie verpflichtend sind. Vertragliche Preisvereinbarungen (z.B. Forward-Kontrakte) werden generell eher weniger in Anspruch genommen und sind v.a. dort vorzufinden, wo Landwirtinnen und Landwirte stärker organisiert sind, wie etwa in Erzeugergemeinschaften. Insgesamt wird jedoch ein Aufwärtstrend in Angebot und Inanspruchnahme von Instrumenten festgestellt. Die befragten Stakeholder betonen deren Relevanz, insbesondere hinsichtlich Risiken durch Wetterereignisse und Tierkrankheiten. Hierbei sticht hervor, dass bestimmte Risiken ebenso wie Agrarsektoren und Betriebsarten besser abgedeckt werden als andere: So zeigen sich Lücken z.B. in Bezug auf Dürre. Tierhalter sind weniger gut abgesichert als Ackerbaubetriebe, kleinere und mittlere Betriebe weniger gut als Großbetriebe.

Die Autoren/-innen der Studie betonen den Bedarf für ein besseres Zusammenspiel gezielter Risikomanagementinstrumente mit anderen Instrumenten der Gemeinsamen Agrarpolitik. Sie zeigen auf, wie ein effektiveres landwirtschaftliches Ex-ante-Risikomanagement entwickelt werden könnte, das der zunehmenden Bandbreite an Risiken für die europäische Landwirtschaft gerecht wird, dies auch im Hinblick auf die unterschiedlichen Risikoprofile der Mitgliedsstaaten. Handlungsempfehlungen an die Agrarpolitik umfassen unter anderem auch die Förderung von Managementkompetenzen im Umgang mit den Instrumenten, z.B. durch Mittelbereitstellung für die Implementierung von Pilotmaßnahmen.

An der Studie zum Risikomanagement in der EU-Landwirtschaft im Auftrag der Europäischen Kommission hat das IfLS 2017 als Unterauftragnehmer mitgewirkt. Der Gesamtbericht sowie einzelne Fallstudien zu verschiedenen thematischen Schwerpunkten stehen zum Download zur Verfügung (nur auf Englisch).

Kontaktpersonen am IfLS: Simone Sterly (sterly[at]ifls.de) und Sarah Peter (peter[at]ifls.de)