Wie können gesellschaftliche Leistungen von Biobetrieben gemessen werden? Was tragen Betriebe zur Erhöhung der Biodiversität bei? Wird es bereits ausreichend honoriert, dass (Bio-)betriebe Ausbildungsplätze zur Verfügung stellen und sich für regionale Vernetzung einsetzen?
Gemeinsam mit Betriebsleiter:innen und Regionalmanager:innen aus der Region Nordhessen haben das Zentrum Ökologischer Landwirtschaft (ZÖL) und das Institut für Ländliche Strukturforschung (IfLS) zwei Workshops im Reallabor für das Projekt „regiosöl – Regionale soziale und ökologische Leistungen des Ökolandbaus: Erfassen –Honorieren – Handeln“ durchgeführt. Im März begann die Auseinandersetzung um geeignete Kriterien und Indikatoren im ökologischen, sozialen und regionalökonomischen Bereich.
Als wichtiges Thema wurde gleich als erstes die Arbeitsplatzqualität bewertet. Hier stand für die Teilnehmenden vor allem die Sicherheit der Arbeitsplätze im Vordergrund. Uneinig waren sich die Anwesenden im Online-Workshop, wie der Einsatz von Saisonarbeitskräften je nach Betriebsstruktur zu bewerten ist. Bei den ökologischen Kriterien wurden unter Anderem die Beiträge von Landbewirtschaftenden zur Erhalt des Landschaftscharakters und zur Pflege der Kulturlandschaft als ein wichtiger Beitrag gesehen, der sich erst aus der Summe der einzelnen Maßnahmen auf den Betrieben ergeben kann.
Der Wunsch, im nächsten Workshop weiter in die Tiefe zu gehen, bestand bei dem Thema regionale Versorgung. Es wurde von einem Großteil der Teilnehmenden als ein Zukunftsthema bewertet, in dem der Ökolandbau sich weiter profilieren kann und sollte.
Das regiosöl-Projekt wird gefördert durch das Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) mit Mitteln des des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL).
Ansprechpersonen am IfLS: Simone Sterly (sterly[at]ifls.de) und Karen Schewina (schewina[at]ifls.de)