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Regionale Profile der Pilotregionen Nordhessen und Rheinland zeigen bestehende sozial-ökologische Leistungen sowie Handlungsbedarfe auf


Ein Ziel des regiosöl-Projektes unter Beteiligung des Zentrums für Ökologische Landwirtschaft e.V. (ZÖL) und der Regionalwert AG Rheinland (RWAG) war es, die konkreten Leistungen und möglichen Defizite der betrachteten Pilotregionen anhand der im Projekt entwickelten Methode darzustellen. Die Regionalwertleistungsrechnung, die zuvor im Projektverlauf durch Expert:innen-Workshops um weitere sozio-kulturelle Leistungen des Ökolandbaus ergänzt wurde, kam 2021 auf 61 Betrieben zum Einsatz. Diese Ergebnisse sowie regionale Statistik-Auswertungen dienten nun zur Erstellung von Regionalen Profilen der Pilotregionen und wurden im vergangenen Oktober beim Projekttreffen in Nordhessen vorgestellt. Daraus lassen sich regionalstrategisch wie auch methodisch neue Erkenntnisse ableiten.

Als wichtige Faktoren für die jeweiligen Leistungsschwerpunkte der Regionen lassen sich u.a. Kulturlandschaftscharakter (Grünland bzw. Ackerbaustandorte) sowie das Vorhandensein von Regionalmarken und starken Netzwerken identifizieren. Schwächen sind insbesondere im Mangel von entsprechenden Leitlinien, Kommunikation und Förderung zu benennen. Methodisch konnte herausgearbeitet werden, dass sich betriebliche Erhebungen kaum für eine Bewertung von Regionen eignen, da viele Leistungen im Spektrum individueller Betriebsentscheidungen liegen. Die benötigten regionalstatistischen Daten, z.B. über Ausbildungsplätze im Lebensmittelhandwerk, waren hingegen in den Regionen in unterschiedlichem Detailgrad und variierender Qualität verfügbar.

Für beide Regionen wurden passende Handlungsempfehlungen identifiziert, um SÖL zu erfassen, zu kommunizieren und zuträgliche Voraussetzungen zu schaffen. Bevor das Projekt im April 2023 beendet wird, ist geplant, diese Ergebnisse in einem Expert:innenworkshop mit Politikempfehlungen zur Sicherung, Anerkennung und Ausweitung von SÖL im Ökolandbau zu untermauern.

Die Politikempfehlungen sowie Materialen zur Sensibilisierung für die vielfältigen sozialen, ökologischen und regionalökonomischen Leistungen werden im Rahmen des Projektabschlusses veröffentlicht. Aktuelle und weiterführende Informationen sind unter https://www.ifls.de/referenzen/regiosoel/ verfügbar.

Ansprechpersonen am IfLS: Simone Sterly (sterly[at]ifls.de), Ribana Bergmann (bergmann[at]ifls.de)