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Hessisches Hanfprojekt gewinnt Europäischen Innovationspreis EIP-Agri 2024

Die Operationelle Gruppe (OG) Hanfanbauer Werra-Meißner hat den EIP-Agri Innovation Award 2024 in der Kategorie „Geschäftsmodelle in Lebensmittelversorgungsketten“ nach Hessen geholt. Die Preisverleihung fand am 07. Mai 2024 bei der europäischen Konferenz des EU-GAP-Netzwerks „Operationelle Gruppen von EIP-AGRI: Innovation in der Praxis“ in Estoril, Portugal statt.

Derzeit gibt es europaweit mehr als 3.400 OG im Rahmen der Europäischen Innovationspartnerschaft für Produktivität und Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft – EIP-Agri. Für den EIP-Agri Innovation Award wurden aus über 240 EU-weiten Bewerbungen insgesamt 30 OG in sechs Preiskategorien nominiert, darunter drei Projekte aus Deutschland. Neben einem Projekt aus Brandenburg wurden die OG Hanfanbauer Werra-Meißner und die OG Tierwohl Milch-Vieh Hessen aus Hessen vorgeschlagen. Unter großem Applaus von rund 600 Konferenzteilnehmenden nahmen Uwe Roth und Freya Fehr vom Kreisbauernverband Werra-Meißner e.V. den EIP-Agri Innovation Award in der Kategorie Geschäftsmodelle in Lebensmittelversorgungsketten entgegen. Ziel der EIP-Agri Innovation Awards war es, herausragende Projekte zu würdigen, die innovative Verfahren, Lösungen, Produkte und Prozesse entwickelt haben. Neben den beiden nominierten hessischen OGen nahmen auch die hessischen OG Antago Senecio und Kornsorghum für Hessen an der Konferenz in Portugal teil.  Das IfLS begleitet die hessischen EIP-Agri Projekte als Innovationsdienstleiter und war ebenfalls auf der Konferenz vertreten.

Zur OG Hanfanbauer Werra-Meißner: Die Hanfpflanze gehört zu den ältesten Nutzpflanzen der Welt, doch ihr Anbau in Hessen ist noch begrenzt. Um dieses Potenzial zu nutzen, haben sich neun Landwirte aus dem Werra-Meißner-Kreis zusammengeschlossen, um den Nutzhanfanbau in Nordhessen zu etablieren. Mit Partnern aus Verarbeitung und Vermarktung haben sie Produkte wie Hanföl entwickelt. „Ein Projekt von Landwirten für Landwirte“, sagte Freya Fehr (KBV Werra-Meißner) bei der Preisverleihung. Auch nach Abschluss des Projekts im Dezember 2023 arbeiten die Landwirte im Werra-Meißner-Kreis eng zusammen. Jährlich werden zwischen 60 und 120 Hektar Nutzhanf angebaut. Die Hanfnüsse und das Stroh werden vermarktet: Taubenzüchter nutzen die Nüsse, während das Stroh pelletiert wird. Diese Pellets, bestehend aus den Stängeln der Hanfpflanze, finden vielfältige Anwendungen, etwa als Einstreu in der Tierhaltung oder als Substrat für die Hobbypilzzucht. Die Leitung des Projekts wurde vom Kreisbauernverband Werra-Meißner e.V. übernommen und durch den Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH) sowie der Justus-Liebig-Universität Gießen unterstützt. Der Wettbewerbsbeitrag kann hier eingesehen werden.

Zudem wurde ein kurzer Rückblick auf die Konferenz und eine Zusammenfassung der Gewinnerinnen und Gewinner in einem zweiminütigen Film des EU-CAP-Netzwerkes veröffentlicht.

Weitere Informationen über die Konferenz und die einzelnen Gewinnerinnen und Gewinner finden Sie auf der Veranstaltungsseite.

Ansprechperson am IfLS: Svea Thietje (thietje[at]ifls.de)