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Biodiversitätsfördernde Milchproduktion in Anbetracht hoher Inflation und unsicherer Milchpreise


Ökonomisch tragfähige und biodiversitätsfördernde Milchproduktionssysteme – ist dies unter den derzeitigen Rahmenbedingungen überhaupt möglich?

Das Projekt GOBIOM betrachtet was in diesem Kontext zu beachten und wie es einzuordnen ist. Unter anderem zeigt es die Komplexität und Vielschichtigkeit der Herausforderungen und Gegebenheiten in Milchproduktionssystemen auf.

Grünland stellt einen bedeutenden Lebensraum für Flora und Fauna dar und ist zudem die dominante Landnutzung in der Milchproduktion. Dabei bestehen durchaus Ansatzpunkte um die Milchwirtschaft biodiversitätsfördernd(er) zu gestalten, jedoch immer unter der Voraussetzung der Rentabilität. Derzeit überwiegt jedoch der Druck erfolgreich zu wirtschaften, wodurch die Handlungsmöglichkeiten der Betriebe erheblich eingeschränkt werden. Hinzu kommt, dass die Erfolgsfaktoren klassischer Milchviehbetriebe, wie bspw. Milchleistung oder Grundfutterleistung sich i.d.R. nur schwer auf ertragsarmem aber oft artenreichem Grünland realisieren lassen. Weidehaltung wirkt sich nicht nur positiv auf die Artenvielfalt aus, sondern wird i.d.R. gemäß dem Ideal der Kuh auf der Weide auch von Verbraucher:innen wertgeschätzt. Insofern stellt sie einen möglichen Ansatzpunkt dar, der ökonomische Vorteile bieten kann. Trotz einiger bestehender Anreize von Seiten der Molkereien, des Lebensmitteleinzelhandels oder der Politik, z.B. für mehr Biodiversität und/oder Nachhaltigkeit, besteht in diesem Bereich weiterhin erhebliches Entwicklungspotenzial. Derzeit fehlt es dort jedoch v.a. an praktikablen Ansätzen und/oder der konkreten Umsetzung.

In den weiteren Projektarbeiten wird nun an den genannten Ansatzpunkten für Veränderungen von Milchproduktionssystemen gearbeitet werden müssen, um einen Paradigmenwechsel anzustoßen bzw. zu unterstützen.

Weitere Informationen rund um das Projekt finden sie auf der Projektseite, ebenso können sie sich über die dort angegebenen Kontakte für den Projektnewsletter anmelden.

Ansprechpersonen am IfLS: Dr. Holger Pabst (pabst[at]ifls.de), Jörg Schramek (schramek[at]ifls.de)