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Beteiligung von Bürger:innen in der ländlichen Regionalentwicklung – erste Erkenntnisse mit Expert:innen diskutiert und im Podcast vorgestellt


Seit gut einem Jahr gehen das Institut für Ländliche Strukturforschung (IfLS) und das Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft (IfKMW) der Universität Leipzig als Verbundpartner im BULE-Projekt „Perspektiven und Einsatzmöglichkeiten digitaler Beteiligungsverfahren in der ländlichen Regionalentwicklung“ (DigiBeL) der Frage nach, wie digitale Verfahren in solchen Prozessen genutzt und mit analogen Ansätzen sinnvoll und effizient kombiniert werden können.

Um die Erfahrungen verschiedener Akteursgruppen einzubringen, wurde in einer ersten empirischen Projektphase eine bundesweite Online-Befragung von Vertreter:innen der ländlichen Regionalentwicklung durchgeführt. Im Anschluss wurden die Ergebnisse der rund 150 Befragten Mitte April mit Expert:innen aus Forschung, Förderung und Regionalentwicklungspraxis virtuell diskutiert. Hiervon nimmt das DigiBeL-Team wertvolle Anregungen mit – auch für die gerade begonnene Fallstudienarbeit in vier bis sechs Regionen bundesweit, in denen die Fragestellungen vertiefend untersucht werden.

Die Expert:innen hoben hervor, dass die „Beteiligungskultur“ insgesamt der Stärkung bedürfe. Im Ergebnis der Online-Befragung sind es vor allem jüngere Personen mit höherem Bildungsabschluss, die sich digital beteiligen. Die Bereitstellung digitaler Tools reiche jedoch nicht aus, so die Expert:innen, um die allgemein weniger engagierten Jüngeren zur Beteiligung zu mobilisieren. Gängige Stereotype von digitalaffinen Jüngeren und technikskeptischen Älteren sollten nicht unhinterfragt bleiben. Ältere nähmen digitale Angebote oft besser an als erwartet. Eine zentrale Voraussetzung für das Gelingen digitaler Ansätze aus Expert:innensicht: Vertrauen – denn digitale Beteiligungsverfahren stoßen eher dort auf Akzeptanz, wo bereits eine Basis durch persönliche Beziehungen vorhanden ist.

Mehr zu den Ergebnissen der Online-Befragung können Interessierte auch in der 2. Folge des Podcasts „DigitaLand“ erfahren, die auf gängigen Audio-Plattformen sowie über die Projektwebsite verfügbar ist. Neben der Ergebnisvorstellung gibt das DigiBeL-Team auch spannende Einblicke in ganz praktische Fragen der Projektarbeit und einen Ausblick auf den weiteren Forschungsprozess in den Fallstudienregionen.

Das Projekt wird vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft im Rahmen des Bundesprogramms Ländliche Entwicklung (BULE) gefördert.

Ansprechpersonen am IfLS: Simone Sterly (sterly[at]ifls.de) und Sarah Peter (peter[at]ifls.de)