Am 7. und 8. Oktober traf sich das ReVaCy-Projektkonsortium beim slowenischen Partner, dem Biotechnischen Zentrum Naklo (BC Naklo) – einer beruflichen Bildungseinrichtung mit eigenem landwirtschaftlichen und gartenbaulichen Betrieb.
Die Teilnehmenden erhielten vielfältige Einblicke in den Schulalltag, in dem Theorie und Praxis eng verzahnt sind: Der Unterricht findet nicht nur im Klassenzimmer, sondern auch im Stall, in der Werkstatt oder im Gewächshaus statt. Nährstoffkreisläufe werden direkt erlebbar – etwa durch die Nutzung von Kompost oder Stallmist aus der eigenen Tierhaltung. Maschinen werden gemeinschaftlich genutzt und vor Ort gewartet. Auch in der Lebensmittelverarbeitung wird auf ganzheitliche Nutzung und Abfallvermeidung geachtet. Diese Prinzipien greift das ReVaCy-Projekt auf: Es entwickelt Lern- und Informationsmaterialien, um zirkuläre Wertschöpfung langfristig in der landwirtschaftlichen Aus- und Weiterbildung zu verankern.
Am zweiten Tag stand ein Besuch bei den Stadtwerken von Kranj auf dem Programm – dem regionalen Zentrum mit weniger als 60.000 Einwohner:innen. Die Stadt ist bereits aktiv im Bereich erneuerbare Energien und baut derzeit ein Circular Economy Center aus Holz. Das kreisrunde Gebäude soll künftig ein öffentlich zugänglicher Ort für Information, Austausch und Veranstaltungen zum Thema Ressourcenschutz und zirkuläres Wirtschaften werden – mit besonderem Fokus auf Bildungseinrichtungen.
Direkt daneben liegt das städtische Entsorgungszentrum, wo Bürger:innen Abfälle sortenrein abgeben können. Funktionsfähige Gegenstände wie Waschmaschinen, Kleidung, Fahrräder oder Bücher werden nicht entsorgt, sondern günstig weitergegeben. Reparaturen übernehmen bei Bedarf Menschen mit Einschränkungen. Auch die benachbarte Kläranlage trägt zur Ressourcenschonung bei. Während bereits Energie aus Klärschlamm gewonnen wird, stehen Lösungen zur Rückgewinnung von Phosphor und Nitrat noch aus.
Das Treffen bot zahlreiche Anknüpfungspunkte für die weitere Projektarbeit – sowohl für die didaktische Umsetzung als auch für den Praxisbezug der entwickelten Materialien.
Ansprechpersonen am IfLS: Christoph Mathias (mathias[at]ifls.de)
