Blühmischungen sind mittlerweile zu einer beliebten Biodiversitätsmaßnahme auf Ackerflächen geworden. Im Rahmen des Förderprogramms für Agrarumwelt, Klimaschutz und Tierwohl (FAKT) in Baden-Württemberg werden mittlerweile mehrere Maßnahmen zur Etablierung von Blühflächen angeboten.
In einer ersten Studie aus dem Jahr 2018 zur Wirkung von 1-jährigen Blühflächen auf blütenbesuchende Insektengruppen folgte zwei Jahre später eine Ausweitung auf mehr- und überjährige Blühflächen. Gefördert wurde diese Studie durch das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg (MLR) im Rahmen der Evaluierung des Maßnahmen- und Entwicklungsplans Ländlicher Raum Baden-Württemberg 2014 bis 2020 (MEPL III).
Auf mehrjährigen Blühflächen, gefolgt von den überjährigen Blühflächen wurden die höchsten Arten- und Individuenzahlen an Bienen, Schwebfliegen und Tagfaltern aufgefunden, gefolgt von den einjährigen Blühflächen und grünland-geprägte Brachflächen. Die Ackerkulturen schnitten am schlechtesten ab. Mehrjährige Flächen stellen bereits im Frühjahr blühende Pflanzen bereit und bieten außerdem Nist- und Überwinterungshabitate. Alle Maßnahmen, bei denen die Fläche im Herbst komplett gemäht und umgebrochen wird, stellen hingegen eine „Brutfalle“ für die Nester der Insekten dar. Bisher sind allerdings die einjährigen Blühmischungen bei Landwirt:innen weitaus am beliebtesten, so dass verstärkt über und mehrjährige Mischungen in die Flächen gebracht werden sollten.
Für eine effektive Förderung von Insekten müssen aber auch Strukturen - wie extensives Grünland, Feldgehölze und Randstrukturen - mit einem anderen Blütenpflanzenspektrum und weiteren benötigten Habitateigenschaften erhalten oder wieder geschaffen werden.
Die Studie ist unter folgendem Link verfügbar: https://foerderung.landwirtschaft-bw.de/pb/,Lde/Startseite/Agrarpolitik/Begleitstudien
Ansprechpersonen am IfLS: Heike Nitsch (nitsch[at]ifls.de), Jörg Schramek (schramek[at]ifls.de
