Im letzten Tools4CAP-Bericht wurden fünf übergeordnete Herausforderungen bei der Gestaltung des GAP-Strategieplans, der Einbindung von Interessengruppen und im Monitoring identifiziert, darunter mangelnde Verfügbarkeit von Daten, die Komplexität der Multi-Level-Governance und fehlende Transparenz. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, haben sechs Arbeitsgruppen im Tools4CAP Projekt unter Leitung des IfLS gemeinsam neue und verbesserte Methoden entwickelt. Die Auswahl der Instrumente erfolgte in einem strukturierten Verfahren auf der Grundlage innovativer und anpassungsfähiger Instrumente, die durch umfangreiche Literaturrecherchen und Konsultationen in mehreren Mitgliedstaaten ermittelt wurden.
Neue und verbesserte Instrumente
Der neue Bericht enthält umfassende Leitlinien für diese Methoden, die Ex-ante-Modellierungsinstrumente mit partizipativen Ansätzen verbinden. Ziel ist es, die Einbeziehung der Interessengruppen zu verbessern und die Entscheidungsfindung bei der Gestaltung des GAP-Strategieplans zu fördern. Letztlich soll dies zu verbesserten und evidenzbasierten Policies führen.
- Das Participatory Vision Building Tool zielt darauf ab, Stakeholder in den Prozess der Ausarbeitung des GAP-Strategieplans (CSP) einzubinden, indem gemeinsame Ziele für die Landwirtschaft, den ländlichen Raum und den Umweltschutz aufeinander abgestimmt werden. Dabei kommen drei Methoden zum Einsatz: die Delphi-Methode, der Quadruple Helix-Ansatz und das Stakeholder Salience Model, das eine vielfältige Beteiligung und eine effektive Konsensbildung gewährleistet.
- Ein Leitfaden für die Prozesskommunikation und die Einbindung von Interessengruppen soll die Transparenz und Kommunikation verbessern, wobei digitale und analoge Plattformen zur Einbeziehung der Interessengruppen genutzt werden.
- Das Priorisierungs- und Entscheidungsfindungsinstrument ermöglicht ein Ranking von Stakeholder-Bedürfnissen und schlägt ein Arbeiten in Ausschüssen vor.
- Die Intervention-Objective-Impact (IOI) Matrix unterstützt politische Entscheidungsträger und Entscheidungsträgerinnen bei der Priorisierung von Interventionen.
- Schließlich helfen Interventionslogik und die Szenarienbildung zur Politikfolgenabschätzung bei der Bewertung potenzieller Ergebnisse, unterstützen eine faktengestützte Politikgestaltung und fördern Transparenz, Rechenschaftspflicht und strategische Planung.
Ausblick
Diese gemeinsam entwickelten Instrumente bieten politischen Entscheidungsträgerinnen und -trägern strukturierte Ansätze, um die Komplexität der GAP zu bewältigen und gleichzeitig die Eigenverantwortung und Rechenschaftspflicht der Beteiligten zu fördern. In der nächsten Phase werden die gemeinsam erarbeiteten Umsetzungsleitlinien auf ihre Übereinstimmung mit dem GAP-Modell und Governance-Grundsätzen geprüft. Die daraus resultierenden methodischen Leitlinien werden in Fallstudien angewendet und verfeinert.
Zum Bericht: D3.2 Report on co-designed improved or new decision-making tools
Ansprechperson am IfLS: Simone Sterly (sterly[at]ifls.de)